Mit Maske zum Doktorhut

Eine besondere JUNIORDOKTOR-Veranstaltung in besonderen Zeiten

Im Mai 2020 sind die zukünftigen JUNIORDOKTOREN stolzer als sonst auf ihren Stempel. Denn dieser hat einen besonderen Wert: Sie haben nicht nur Wissen nachgewiesen, sondern auch strenge Hygiene- und Abstandsregeln eingehalten. Diese waren aufgrund der Corona-Pandemie nötig. Viele Programmpunkte mussten abgesagt werden; nur wenige wurden in digitale Formate umgewandelt. Das erste analoge Programm, das in diesen besonderen Zeiten stattfand, war der Workshop »Kleine Detektive: Mit Ultraschall auf Spurensuche« am Fraunhofer IKTS.

Als die ersten Lockerungen in Kraft traten, erarbeiteten wir am Fraunhofer IKTS ein Konzept, dass es uns ermöglichen sollte, das geplante Programm unter Einhaltung aller Abstands- und Hygienevorschriften durchzuführen. In Absprache mit der Stadt Dresden als Veranstalter und der durchführenden Agentur jungvornweg GmbH wurde unser Konzept den Eltern der bereits angemeldeten Schülerinnen und Schüler vorgelegt. Dies beinhaltete: Umzug in einen großen Raum mit guter Durchlüftung. Teilung der Gruppe in kleinere Gruppen mit maximal drei Schülern. Wo sonst gemeinsam getüftelt wurde, sollte die Arbeit an Einzelarbeitsplätzen mit ausreichend Abstand voneinander erfolgen. Ergebnisse sollten nicht mehr gemeinsam am Monitor, sondern für alle gut sichtbar auf eine Leinwand projiziert und vom Platz aus diskutiert werden.

 

Die Eltern stimmten zu und so begrüßten wir gut vorbereitete künftige JUNIORDOKTOREN: Alle hatten natürlich ihre Mund-Nasen-Bedeckung und die geforderte Corona-Selbstauskunft dabei. Maskiert ging es dann auf kürzestem Weg in den Veranstaltungsraum.

Thema in diesem Jahr: die Ultraschallprüfung. Kurz informierte Susanne Hillmann, Leiterin des Prüfzentrums am Fraunhofer IKTS, über die Fraunhofer-Gesellschaft im Allgemeinen und das Fraunhofer-Institut für Keramische Technologien und Systeme IKTS im Besonderen. Und dann ging es schon direkt in fachliche Tiefen. Was ist Ultraschall? Wer nutzt Ultraschall? Und wofür wird er eingesetzt? Die von einigen Wochen Schulschließung ausgehungerten Geister diskutierten rege. Uns beeindruckte vor allem die gute Vorbereitung der JUNIORDOKTOREN, die sich bereits im Vorfeld viele Gedanken zum Thema gemacht hatten. 

Nach der Theorie kommt die Praxis – so auch bei uns. Die Schülerinnen und Schüler präparierten Materialprüfkörper mit Öl als Koppelmedium, durchschallten diese durch Aufsetzen eines Ultraschallsensors, lasen Reflektionen der Schallwellen in einem speziellen Programm ab, berechneten Schallgeschwindigkeiten und bestimmten daraus mit Hilfe eines Tabellenwerks, um welches Material es sich handelt. In einem zweiten Experiment wurden mit Ultraschall im Material verborgene Fehler entdeckt. Genau so machen es Techniker und Technikerinnen, die beispielsweise die Radachsen von Hochgeschwindigkeitszügen auf feinste Risse im Inneren untersuchen. Anschließend war es für keinen der angehenden JUNIORDOKTOREN ein Problem, die JUNIORDOKTOR-Frage zu beantworten – zur Bestätigung gab es für jeden den JUNIORDOKTOR-Stempel

Auch wenn zwei Veranstaltungen an einem Tag sehr fordernd waren, so entschädigt die Freude und die Neugier der Schülerinnen und Schüler immer wieder für alle Anstrengungen. Vielen Dank den angehenden JUNIORDOKTOREN und deren Eltern! Es hat uns auch in diesen besonderen Zeiten viel Spaß mit euch gemacht. Wir alle hoffen trotzdem, dass die kommende JUNIORDOKTOR-Staffel wieder unter Nicht-Pandemie-Bedingungen stattfinden kann. 


Text und Fotos: Fraunhofer IKTS 

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